Diesen Monat möchte ich euch die Rote Bete vorstellen. Als ich mit meinen Recherchen über die Knolle anfing, bin ich von einem soliden Wintergemüse ausgegangen, dass seit Jahrzehnten in Omas Garten wächst. Doch ich musste feststellen, dass kaum ein Gemüse derzeit so heiß diskutiert wird wie die Rote Bete. Leider ist die rote Knolle bei Vielen auf der Speisekarte gestrichen. Oft kennt man sie nur noch aus den Regalen der Supermärkte; süßsauer eingelegt in Gläsern.
Doch das gerade die Rote Bete reich an B Vitaminen, Mineralstoffen wie Kalium, Kalzium, Eisen, Folsäure, Kupfer, Magnesium, Mangan, Phosphor, Selen, Zink sowie sekundären Pflanzenstoffen wie Anthozyane (Betain) und Flavonoide ist, dürfte den meisten gar nicht so bewusst sein. Vielleicht haben Einige gehört, dass Rote Bete Nitrate enthält, die in unserem Stoffwechsel zu Nitrit werden und damit, so die bisherige vorherrschende Meinung, krebserregend wirken können. Aber und jetzt kommt´s, genau diese Nitrate, sollen eine leistungsfördernde Wirkung im Sport haben. Man spricht von einem natürlichem Doping Effekt.
Das funktioniert folgendermaßen: Du trinkst ca. 1 Std vor deinem Training ein Glas Rote Bete Saft. Im Dünndarm werden die Inhaltstoffe aufgespalten und verwertet und gelangen so ins Blut. Das Nitrat aus der Rote Bete gelangt in den Speichel und wird durch Bakterien auf deiner Zunge zu Nitrit und landet wieder im Magen, wo es von der Magensäure in Stickstoffmonoxid (NO) umgewandelt wird. Von da gelangt NO wieder in den Blutkreislauf und sorgt so für verschiedene Reaktionen in deinem Körper. Stickstoffmonoxid erweitert z.B. die Blutgefäße, reichert das Blut mit Sauerstoff an und verbessert die Durchblutung von Muskeln und Organen. Bei sportlicher Belastung reduziert NO zudem den Sauerstoffverbrauch und damit auch den Energiebedarf des Körpers. Kurzum ein natürlicher Dopingeffekt, der wissenschaftlich nachgewiesen ist.
Aber nicht nur das. Die Nitrate der Rote Bete senken den Blutdruck und sorgen für eine gesunde Verdauung. Sie fördern auch die Durchblutung. Der Nährstoff verbessere die Sauerstoffzufuhr des Gehirns, berichtet Gary Miller von der Wake Forest University in Winston-Salem im Journal Nitric Oxide. Nitratreiches Gemüse könnte sich als wirksame Naturarznei gegen Herz-Kreislauferkrankungen und Demenz erweisen, glaubt nicht nur er.
Gegner dieser Methode werfen die kanzerogene Wirkung des Nitrit ein. Befürworter sagen dagegen, dass die kanzerogene Wirkung durch die sekundären Pflanzenstoffe wieder aufgehoben wird. Damit ist die Wirkung der Rote Bete aktuell umstritten.
Doch laut National Geographic Deutschland Magazin melden sich immer mehr Forscher zu Wort, die Nitrat gesundheitsfördernde Wirkungen zuschreiben. Dazu muss man wissen, so National Geographic, dass Nitrat nicht nur über Kunstdünger in das Essen gelangt. Pflanzen nehmen auf natürliche Weise Stickstoff aus dem Boden auf und bunkern es vor allem in den Blättern, aber auch in Wurzeln als Nitrat. Bei viel Sonnenschein wird es zu Proteinen aufgebaut. Wintergemüse wie Rucola, Spinat, Radicchio und Rote Beete, aber auch Kohl sind mangels Licht auf ganz natürliche Weise reich an Nitrat.
Vor diesem Hintergrund sollte man gerade jetzt im Winter hin und wieder die Rote Bete auf dem Speiseplan neu entdecken. Sie ist nicht nur ein Geschmackserlebnis sondern hilft auch die Abwehrkräfte in der dunklen Jahreszeit zu aktivieren.
Quellen:
http://hyper.ahajournals.org/content/51/3/784
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/37643/Rote-Beete-steigert-sportliche-Ausdauer
http://www.nationalgeographic.de/aktuelles/gesundes-nitrat
Rote – Bete – Power Drink
Für ca. 1 Liter brauchst du:
3 Äpfel
2 Rote Bete
3 Möhren
1 Grapefruit
1 Zitrone
1 Finger breites Stück Ingwer
einige Tropfen Walnussöl
Zubereitung:
Obst und Gemüse schälen und entsaften. Wenn du nur über einen Küchenmixer verfügst, machst du einfach einen Smoothie. Dazu presst du die Grapefruit und die Zitrone vorher aus und gibst den Saft mit dem restlichen Gemüse in den Mixer. Eventuell musst du noch einen kleinen Schuss Wasser hinzufügen. Fertig gemixt oder entsaftet gibst du noch einen Spritzer Walnussöl hinzu, damit die fettlöslichen Vitamine gelöst werden.
Rote – Bete – Salat
Zutaten für 4 Personen:
4 mittelgroße Rote Bete
3 Möhren
1 Orange
1 Stück Fetakäse
1 Handvoll Sonnenblumenkerne
für das Dressing:
Olivenöl, Zitronensaft, Salz, Prise Zucker
Zubereitung:
1. Rote Bete und Möhren schälen und grob hobeln.
2. Mit dem Dressing vermengen und ca. 15 min ziehen lassen.
3. Die Orangen filetieren und den Fetakäse in Würfel schneiden.
4. Beides vorsichtig unter die Rote Bete mengen, abschmecken und mit Sonnenblumenkernen garnieren.
Tipp: Schmeckt super zu Fisch!
Rote Bete Risotto
Zutaten, für 4 Personen:
250 g Rote Bete
1 Schalotte,
1 Knoblauchzehe,
1 Zweig Rosmarin,
1 EL Butter,
200 g Risottoreis,
2 EL Orangenlikör,
500 ml heiße Gemüsebrühe,
1 Stück Bio-Orangenschale (ca. 2 cm),
1 Frühlingszwiebel (nur das Grün),
Salz, Chilipulver (nach Belieben; ca. 1/4 TL)
1. Die Roten Beten schälen und sehr klein würfeln. Die Schalotte und den Knoblauch schälen und fein würfeln. Den Rosmarin waschen und trocken schütteln. Die Nadeln abzupfen und fein hacken.
2. 1 EL Butter in einem Topf zerlassen und die Schalotte, den Knoblauch und das Rosmarin darin andünsten. Rote Beten und Reis zugeben und ebenfalls gut andünsten. Nach Belieben den Orangenlikör angießen und verdampfen lassen. Einen Teil der Brühe angießen und den Risotto bei mittlerer Hitze offen garen, bis die Reiskörner weich sind, aber noch etwas Biss haben. Dabei oft durchrühren und nach und nach die restliche Brühe zugeben.
3. Die Orangenschale fein hacken, das Frühlingszwiebelgrün waschen, in feine Ringe schneiden und beides unter den Risotto ziehen. Mit Salz und nach Belieben Chilipulver abschmecken und zugedeckt ziehen lassen.
Wer möchte kann dazu etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und Feta oder Schafskäse bei mittlerer Hitze pro Seite 1 Min. braten.
Risotto auf Tellern anrichten und jeweils mit Fetastreifen garnieren. Rasch servieren.
Quelle:
http://www.kuechengoetter.de/rezepte/verschiedenes/Rote-Bete-Risotto-1839747.html
Mein Küchentipp:
Beim Verarbeiten von Rote Bete empfiehlt es sich Gummihandschuhe zu tragen, da diese stark färbt. Falls du mal keine zur Hand hast, bekommst du die rote Farbe mit Zitronensaft und warmen Wasser von deiner Haut, funktioniert auch bei Holzbrettern!
Bon Appétit!
Sarah Frey