Normalerweise findest du hier auf diesem Blog immer leckere Argumente, warum es gesund ist zu Gemüse, Obst und anderen gesunden Sachen zu greifen. In diesem Monat ist alles anders! Wusstest du, dass es gesund ist einfach mal gar nichts zu essen? Eine bestimmte Zeit nichts zu essen, wird im Allgemeinen als Fasten bezeichnet. Dabei unterscheidet man zwischen:
Intermittierendes Fasten oder einem Fastentag
Das Intermittierende Fasten ist kein typisches Fasten, sondern ein Verzicht von Nahrung und Genussmitteln für eine bestimmte Anzahl an Stunden. In der Regel wird zwischen 16 und 24 Stunden verzichtet. Viele legen so einen Fastentag einmal die Woche ein. Studien zeigen, dass diese Art der gewohnten Nahrungsunterbrechung Risikofaktoren von Herz- / Kreislauferkrankungen und degenerativen Nervenerkrankungen minimieren bzw. davor schützen kann.
Fasten
Ist der Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel wie Kaffee, schwarzer Tee, Alkohol und Zigaretten. In der Regel wird ca. 5-10 Tage gefastet. Die Fastenzeit wird mit einem Vorbereitungstag eingeleitet und mit dem Fastenbrechen beendet.
Heilfasten
Hat eine tiefgreifende Wirkungen bei der Behandlung zahlreicher chronischer Krankheiten. Diese Wirkung soll jedoch erst ab einer Fastendauer von mindestens 14 Tagen beginnen. Dieser Zeitraum wiederum kann je nach Entscheidung der begleitenden Ärzte auf 6-8 Wochen ausgedehnt werden.
Langzeitfasten
Die Fastendauer wird ausgedehnt und kann bis zu 42 Tage dauern.
Eingeleitet wird das Fasten mit einem Vorbereitungstag. Hier darfst du noch einmal nach Lust und Laune Frühstücken. Ab Mittags beginnst du damit deinen Darm zu entleeren. Meist wird hierfür Bittersalz verwendet. Dieses hat eine stark abführende Wirkung. Um unangenehme Komplikationen zu vermeiden, solltest du diesen Tag am besten in deinen eigenen 4 Wänden verbringen. Aber auch Einläufe sind eine gängige Methode. Abends wirst du dann deine erste „Mahlzeit“ z.B. eine Suppe oder Brühe zu dir nehmen.
Während des Fastens versorgst du deinen Körper ausschließlich mit Flüssigem. Dabei ist das Angebot riesig. Die bekanntesten Angebote sind Suppenfasten, Saftfasten oder Fasten mit Brühe.
Dadurch wird sichergestellt, dass dein Körper immer noch mit ausreichend Mineralstoffen versorgt wird um alle Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Für welche Fastenmethode du dich entscheidest, liegt ganz bei dir. Schau was dir am leichtesten fällt. Was du während der Fastenzeit zu dir nimmst, hat keine medizinische Bedeutung. Lediglich das Fasten, also der Verzicht auf Nahrung ist von Bedeutung. Aber dazu später mehr. Beendet wird deine Fastenkur mit dem sogenannten Fastenbrechen.
Das ist dein Tag X, an dem du wieder mit fester Speise beginnst. Aber Achtung, ausgelassenes Schlemmen wird dir dein Darm nicht verzeihen. Es ist empfehlenswert, dass Fasten mit einem Apfel oder einem anderen leicht verdaulichem Obst zu brechen. Auch gedünstetes Gemüse ist geeignet.
Anschliessend benötigt dein Darm eine Aufbauphase. Hierfür gibt es eine Faustformel die lautet: Die Länge der Fastentage geteilt durch drei. Also bei 21 Tagen (1 Vorbereitungstag + 20 Fastentage) dividiert man durch drei. Dies bedeutet, dass nun 7 Aufbautage folgen sollten, um den Darm wieder voll in Schwung zu bringen. In dieser Zeit wird nur Leichtverdauliches gegessen. Dazu zählen Obst und Gemüse, Knäckebrot und z.B. auch weißes Fleisch wie Hühnchen und Pute. Auf alles, das fettreich ist, solltest du noch verzichten. Dabei sind Genußmittel eingeschlossen. Nach ungefähr 2-3 Tagen wird dein Stuhlgang wieder einsetzen. Ist der Darm voll, entleert er sich. Keine Panik, kommt von ganz allein. Zwickt es doch, kannst du z.B. mit Buttermilch und Backpflaumen nachhelfen. Aber auf keinen Fall zu Bittersalz und Co greifen.
Doch warum das Ganze? Warum hungern wir freiwillig und verzichten auf das, was uns den Alltag versüßt? Für viele ist es ein Start in ein gesünderes und bewußteres Leben. Das durch Nahrungsverzicht die Pfunde purzeln, erklärt sich von selbst. Andere wiederum fasten um ihre „innere Mitte“ wieder zu finden. Alles berechtigte Gründe für eine Fastenkur. Jahrelang war das Fasten jedoch aus rein medizinischer Sicht umstritten. Doch mittlerweile gibt es gute medizinische Gründe von Zeit zu Zeit zu fasten! Fasten ist für den Körper wie ein Drücken des Reset-Knopfes. Dazu erklärt Prof. Dr. Andreas Michalsen „Tatsächlich verändern sich durch das Drücken des Reset-Knopfes Zucker- und Cholesterinspiegel positiv. Die Insulinresistenz und der Blutdruck sinken, der Darm wird von Rückständen und abgestorbenem Zellmaterial befreit“, so der Internist. „Wir wissen inzwischen auch, dass sich die Darmflora, die für das Immunsystem im Darm immens wichtig ist, durch das Fasten positiv verändern kann.“
Zudem zeigen Studien aus den USA, dass durch Fasten Krebszellen in ihrem Wachstum gehemmt werden. Fasten stärkt also nachweislich das Immunsystem, hilft dem Körper sich zu regenerieren, was wiederum zu einer gesünderen und längeren Lebenserwartung beiträgt. Es hilft Erkrankungen des Stoffwechsels wie z.B. Diabetis vorzubeugen und kann bei solchen als Terapie eingesetzt werden.
Außerdem bietet Fasten die optimale Gelegenheit, um aus „ungesunden“ Lebensstrukturen auszubrechen. Bist du gesund, kannst du problemlos eine Fastenkur starten. Heilfasten solltest du von einem Arzt oder Heilpraktiker begleiten lassen. Bist du Krank, solltest du in jedem Fall nur unter medizinischer Beobachtung fasten!
In diesem Sinne viel Erfolg beim Drücken deines Reset-Knopfes!
Eure Sarah
Quelle: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/63206