Ob Fitnessriegel, Proteinriegel oder schlicht Müsliriegel, die Auswahl ist riesig und sie alle suggerieren uns, dass sie gesund sind, dass wir sie benötigen und wir mit ihnen schneller ans Ziel kommen. So viele Unterschiede und Marken, kein Wunder, dass man leicht den Überblick verliert.
Zur Erklärung: Fitnessriegel sind Riegel, die alle Nährstoffe enthalten, also Kohlenhydrate (KH), Fette (F) und Eiweiße (EW). Sie sollen den Glykogenspeicher auffüllen, um so schnell Energie liefern zu können. Das optimale Verhältnis der einzelnen Nährstoffe liegt hier bei 50% KH, 30% F, 20% EW. Je mehr Fett enthalten ist, desto langsamer verläuft die Energiegewinnung. Dies bedeutet, dass man zur schnellen Energiegewinnung zum Riegel mit einem höheren KH Anteil greifen sollte, z.B. Riegel, die Getreide und Obst enthalten. Benötigst du Energie für einen längeren Zeitraum, empfehlen sich Riegel mit einem höheren Fettanteil, der z.B in Nüssen enthalten ist.
Bevor du zum Riegel greifst, frage dich, was ist mein Ziel? Dazu ein kleiner Exkurs in Sachen KH-Aufnahme. Bei Ausübung einer intensiven Sportart ist nach ca. 90 Minuten der KH-Speicher leer. Du wirst merken, dass dir Energie fehlt. Kann der Körper nicht mehr auf Kohlenhydrate zurückgreifen, geht er an die Fettzellen. Möchtest du also abnehmen, solltest du deinen KH-Speicher nicht ständig wieder auffüllen. Eine ausgewogene, regelmäßige Ernährung deckt deinen Bedarf vollkommen ab. Das gilt grundsätzlich, wenn du zu den Breitensportlern gehörst, die ein bis zweimal in der Woche trainieren. Zur Verdeutlichung; dein Körper wandelt KH in Glukose um, diese lässt den Insulinspiegel steigen, wird das Insulin nicht für Energie benötigt, gelangt es in die Fettzellen.
Da Fitnessriegel eine hohe Nährstoffdichte haben, solltest du sie auch nicht mit Naschen oder dem Snack zwischendurch verwechseln. Schau auf die kcal Angabe. Nicht erschrecken, ab 300 kcal kannst du sie schon als kleine Mahlzeit rechnen. Gehörst du zu denjenigen, die Masse auf- statt abbauen wollen, dann sind Fitnessriegel genau das Richtige für dich. Wie obenstehend erwähnt, ist unser Glyogenspeicher nach 90 Minuten aufgebraucht. Es empfiehlt sich in diesem Fall den Speicher nicht komplett auf null runterzufahren. Nach ca. 1 Std. ist es sinnvoll den Speicher je nach Dauer des Trainings ca. alle 30 min wieder aufzufüllen. Den optimalen Nutzen hast du, wenn du deinen Riegel ca. 2-3 Stunden vor dem Training verzehrst.
Nun die Proteinriegel. Sie enthalten wie der Name schon sagt, Proteine. Doch Achtung, du solltest immer schauen was wirklich drin ist. Du kannst von einem billigen Riegel an der Supermarktkasse kaum ein Produkt mit hochwertigen Proteinen erwarten. Doch auf hochwertige Eiweiße sollte ein Hochleistungssportler nicht verzichten. Besonders am Anfang eines ambitionierten Sportprogramms ist dein EW-Bedarf erhöht. Dein Körper benötigt das EW um Muskelmasse aufzubauen. Im Laufe deines Trainings lernt dein Körper EW effektiver zu nutzen. Ab einem bestimmten Punkt geht es dann um die Frage, die Muskelmasse zu steigern oder zu erhalten. Achtung Proteinriegel solltest du nur in Verbindung mit deinem Training verzehren. Sonst besteht die Gefahr, dass deine Niere zu viel Harnstoff bildet, was auf Dauer zu echten Schäden führen kann. Um deine Niere zu schonen und die optimale Wirkung zu erzielen, sollte jeder Riegel, egal ob Fitness- oder Proteinriegel, mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Hierzu noch ein kleiner Tipp. Trinkst du zu deinem Riegel ein Getränk mit isotonischer Wirkung, geht dieser Effekt verloren. Am besten ist nach wie vor der Griff zur Wasserflasche.
Tja, und dann gibt es da noch die Musliriegel. Mittlerweile sogar schon in light Version. Doch selbst diese haben dank des hohen Zuckergehalts nur einen Effekt, sie schmecken lecker. Sie sind grundsätzlich den Süßigkeiten zuzuordnen.
Nachfolgend zwei Rezepte:
Fitnessriegel
Was du brauchst?
– 250 g Honig, (bitte keinen Flüssigen, der enthält nicht mehr viele Nährstoffe!)
– 0.5 Liter Milch
– 750 g kernige Haferflocken
– 250g Nüsse, vermischt mit einigen Rosinen
Ergänzend können Leinsamen, Dinkelflocken, Kokosraspeln oder Trockenfrüchte hinzugefügt werden. Wer möchte, kann auch einen Teelöffel hochwertiges Öl untermischen.
Wie du`s machst?
Der Honig wird in einem Topf auf niedriger Stufe so lange erwärmt, bis er komplett flüssig ist. Dann gießt du unter Rühren die Milch hinzu . So lange rühren bis alles eine Masse ist. Jetzt gibst du die Haferflocken hinzu. Wieder so lange rühren bis das Ganze zu einer zähen Masse geworden ist. Die kannst du jetzt je nach Zielsetzung (siehe oben) mit Nüssen Rosinen, Kokos etc. aufpeppen. Herd ausschalten und die Masse ca. 15 Min. ziehen lassen, ab und zu umrühren. Backofen auf 180°C vorheizen, ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Masse darauf gleichmäßig verstreichen.
Ca. 30 Min. golden abbacken. Die Riegel schneiden so lange der Teig noch warm ist. Die Stücke können nach dem Abkühlen in Gefrierbeutel verpackt und im Kühlschrank aufbewahrt werden. Wichtig ist, dass sie luftdicht verschlossen sind. Für eine längere Lagerung eignet sich auch der Gefrierschrank.
Rezeptquelle:
Proteinriegel
Was du brauchst?
– 250 g Proteinpulver (Eiweißpulver)
– 300 g Magerquark
– 200 g Haferflocken
– 6 Eier
– 30 ml Milch
– 50 g Trockenfrüchte
– 50 g Marmelade oder Honig
Wie du´s machst?
Die Zubereitung gestaltet sich einfach. Zunächst den Backofen auf 180°C vorheizen. Alle Zutaten in eine Schüssel geben und vermengen. Nun die Milch nach und nach zur Masse hinzufügen. Das Ganze soll ein fester Teig werden. Nun streichst du den Teig auf einem mit Backpapier ausgelegtem Blech ca. 1-2 cm dick aus. Und lässt das ganze 25-30 Min. backen. Anschließend schneidest du dir gleichmäßige Riegel und lässt diese auskühlen.
Kleine Anmerkung:
Nur mit dem Eiweißpulver wird der Riegel auch zum echten Proteinlieferanten. Hier bestimmst du selbst, welches Produkt zum Einsatz kommt. Die Trockenfrüchte und der Honig dienen nur dem Geschmack, du kannst sie also auch weg lassen.
Rezeptquelle: